Der Famtrip auf die Faröer Inseln (2.-5. Juni) war ein unvergessliches Erlebnis für mich – daran hat mein letzter Bericht (hoffentlich) keine Zweifel gelassen. Tag 1 auf den Inseln habe ich bereits ausführlich beschrieben und möchte nun über die Highlights am zweiten Tag berichten. Es ist – zumindest meiner Meinung nach – “nötig” Tag für Tag zu beschreiben, denn ein Ereignis folgte dem anderen.
Der Freitagmorgen – es war wieder keine Wolke am Himmel zu sehen – begann für uns mit der Site Inspection im Hotel Foroyar. Wie bereits erwähnt, habe ich ein Interview mit der Sales Managerin Thora Augustinussen geführt. (Dieses werde ich wahrscheinlich nächste Woche veröffentlichen). Weiter ging es in die Hauptstadt Tórshavn, wo uns Ellen eine kleine Stadtführung gab. Es leben dort circa 20.000 Menschen (wenn man bedenkt, dass die Faröer Inseln nur rund 49.000 Einwohner haben – eine beachtliche Zahl). Sie zeigte uns den Hafen, tolle Aussichtspunkte, gemütliche Cafés und vieles mehr. Die Häuser in der Stadt sind allesamt sehr schön anzusehen. Die Dächer sind häufig aus Gras – ganz nach faröischer Tradition. Was das betrifft: Von der ersten Sekunde an auf den Inseln, ist uns aufgefallen, wie gepflegt die bunten Holzhäuser sind. Nancy hat mir lachend erklärt: “People care what the neighbours think about your house. :)”
Annleyg, Nancy und Ellen haben immer wieder über die “Gleichheit” der Inselbewohner gesprochen, dass es keinen Unterschied gibt zwischen reicheren und ärmeren Menschen, zwischen berühmten und “normalen” Menschen. “People are just people”, betonte Nancy. Annleyg erzählte, dass sie erst kürzlich den Premierminister beim Bäcker getroffen hat – scheinbar nichts Ungewöhnliches auf den Faröer Inseln. Im Rahmen der Stadtführung haben wir auch das Regierungsviertel passiert. Dies besteht aus einigen kleinen Häusern, die in der gleichen (dunkelroten) Farbe gestrichen wurden (also nicht wirklich vergleichbar mit dem Berliner Regierungsviertel etwa). Was ist dann passiert? Die Tür ging auf und ein faröischer Minister (laut Ellen war es der Außenminister) grüßte uns und lief über die Straße, so als wäre es das normalste der Welt (man stelle sich das einmal in Deutschland vor). Alles ganz normal auf den Faröer Inseln.
Es folgten weitere Site Inspections: Wir besichtigten das 3-Sterne-Hotel Hafnia (75 Zimmer, 141 Betten), in dem Meetings für bis zu 100 Personen möglich sind. Ebenso bekamen wir eine Führung durch das 5-Sterne Nordic House, ein nach nordischer Tradition gebautes Kultur- und Kongresszentrum. Seine Architektur mit dem typischen faröischen Grasdach ist wirklich beeindruckend. Es verfügt über eine großzügige Lobby, eine Caféteria, einen speziellen Tanzsaal mit Parkettboden, einen amphitheaterähnlichen Raum und einen großen Saal, der über 400 Menschen Platz bietet.
Am frühen Nachmittag fand ein Workshop mit zwei faröischen DMCs, GreenGate Incoming und Make Travel, statt. Die Location: der Meetingraum im obersten Stockwerk des Hotel Hafnias, von dem man einen atemberaubenden Blick auf Tórshavn hatte. Bevor die DMCs über ihr Angebot informiert haben, zeigte uns Annleyg einen Kurzfilm über die Inseln: Ich habe selten ein derart professionelles, kreatives und unterhaltsames Video über eine Destination gesehen. Das Video ist ein Muss!! In einem weiteren Video (speziell für die MICE-Branche), werden die Besonderheiten der Inseln aufgezeigt: die leichte Erreichbarkeit mit dem Flugzeug (das kann ich nur bestätigen), die einzigartige Natur (auch das trifft natürlich völlig zu), die zahlreichen Möglichkeiten für Incentive-Reisen (mehr dazu in einem späteren Artikel), die Infrastruktur, Meetingmöglichkeiten u.v.m. Auch dieses Video ist absolut sehenswert.
In einem der Filme heißt es:
“You can leave the Faroe Islands but you can never forget them”. Es ist wirklich wahr…
Dann hatten Nancy und Annleyg eine Überraschung für uns parat: einen Helikopter-Rundflug über die Inseln – 30 Minuten fantastische Sicht pur auf die Inseln!! Die Freude war natürlich bei uns allen mehr als groß. Ich weiß nicht, wie viele Bilder ich während dieses Fluges geschossen habe – der Akku meines Handys war danach jedenfalls leer…
Zum Abendessen trafen wir uns im Fútastova – einem kleinen, gemütlichen Restaurant in einer schmalen Seitenstraße in Tórshavn. Auch hier gab es wieder faröische Spezialitäten: Lammfleisch, Kartoffel, Gemüse und zum Nachtisch ein leckeres Rhabarber-Dessert (Rhabarber wird übrigens auf den Inseln in allen Variationen serviert).
An diesem Tag fand auch die jährliche Culture Night in der Hauptstadt statt – ein Großereignis auf den Faröer Inseln. Es hatte den Anschein, als wäre ganz Tórshavn auf den Beinen – kein Wunder, denn es wurde wirklich viel geboten: Kunst-Ausstellungen, Live-Musik, Bootstouren, Feuerwehr-Vorführungen für die Kinder, die Geschäfte waren bis spät in die Nacht geöffnet u.v.m. Auch ein Chor trat auf einem der Hauptplätze auf und gab traditionelle faröische Lieder zum Besten. Hier wurde wieder einmal deutlich, was die Faröer besonders ausmacht: die Begeisterung für die eigene Tradition. Ellen erzählte uns oft, wie wichtig die eigene Tradition ist und sie zu bewahren größte Priorität hat.
Und damit ging der zweite Tag unserer Reise zu Ende ….
Bleiben Sie dran – der nächste Bericht folgt in Kürze.
Ulrike Kiesel