Wie können sich Energie- und Wasserversorger in Klima und Wasserschutz einbringen?  Der Innovationsfonds der Badenova in Freiburg ist ein gutes Beispiel für einen solchen Ansatz und dient als Anhaltspunkt für neue Themen rund um Klima- und Wasserschutz in einer Region.

„Der Innovationsfonds Klima- und Wasserschutz der badenova hat es sich zum Ziel gemacht, neuen Projekten für mehr Umweltschutz finanziell auf die Sprünge zu helfen. Seit seinem Start im Jahr 2001 hat der Innovationsfonds dafür weit mehr als 30 Millionen Euro in über 300 Umweltprojekte gesteckt. Dabei stand und steht stets die Innovationskraft der Projekte im Mittelpunkt, nicht primär die Frage des Ertrags, der sich damit künftig einmal erwirtschaften lässt. Finanziert wird der Fonds durch eine dreiprozentige Abgabe aus den Gewinnausschüttungen der badenova an ihre mehr als 90 Eigentümerkommunen. Das macht den Fonds einzigartig in der deutschen Energiewirtschaft. Bewerbungen neuer Projektideen sind ausdrücklich erwünscht!“

(Quelle: Badenova News)

In einem Gespräch mit Michael Artmann vom badenova Innovationsfonds wollen wir mehr über den Fonds und seine Ziele erfahren. Seit nun mehr als 20 Jahren fordert die badenova dazu auf, Innovationen und neue Projekte rund um Klima- und Wasserschutz einzureichen. Ein Komitee aus 10 Sachverständigen bewertet die eingereichten Anträge und empfiehlt eine Auswahl davon für die Förderung – die endgültige Entscheidung wird dann vom Kommunalbeirat und Aufsichtsrat der Badenova getroffen. Die bewilligten Projekte bekommen bis zu 150.000 Euro Förderung für Ihre Umsetzung, zukünftig sind sogar bis zu 250.000 Euro möglich.

Ab 2023 werden die Konditionen für den Innovationsfonds geändert. Beginnend mit dem 01.03. wird es dann auch 2 Antragsfristen pro Jahr geben, um den Antragstellern häufigere Möglichkeiten zur Einreichung zu geben, und die Wartefristen zu verkürzen.

Viele der eingereichten und der geförderten Projekte drehen sich um Landwirtschaftliche Lösungen oder Anwendungen in der Industrie, und haben einen regionalen Fokus. Der Umweltbildungsbereich spielt ebenfalls eine große Rolle für den Innovationsfonds. Alle Projekte sind laut Statuten auch dazu verpflichtet, Öffentlichkeitsarbeit zu integrieren, um das Bewusstsein für die dort vorgestellten Lösungen (und deren zugrundeliegende Probleme) zu stärken.

Durch die begleitende Öffentlichkeitsarbeit sollen Skalierungseffekte und Nachahmungsmöglichkeiten angeregt werden – ein wichtiger Grundsatz für die Badenova als Initiator des Innovationsfonds. Sagt Herr Artmann:

„Skalierbarkeit ist natürlich immer das Beste – gute Lösungen schnell vervielfachen fördert Klimaschutz, ist aber leider nicht immer so einfach umsetzbar.

Beispiele von Projekten, die über den Innovationsfonds gefördert werden, oder bereits wurden, sind z.B. die Begrünung einer ganzen Fassade einer Industriehalle (über GreenCityWall – ein in Reihe planbares Modul welches je nach Bedarf von allen Seiten bepflanzt werden kann) – die Idee ist es, begrünte Fassaden als Ausgleichsmassnahme für die Versiegelung der Fläche durch große Hallen in Industriegebieten zu entwickeln, und als Lösung für einen umweltfreundlichen und naturbelassenen Schutz gegen WIND – LÄRM – SICHT.

Der Gründer von Flor Design, deren Produkt die GreenCityWall ist, Klaus Wegenast, erklärt mehr zu seinem Produkt im Blog von Galabau Verband.

Die vielen Vorteile einer begrünten Wand liegen auf der Hand: mehr Biodiversität, Durchleitung und Gebrauch von Regenwasser, Ausgleich für versiegelte Flächen usw.

Die Freiburger Firma Flor Design ist hier führender Spezialist für Aussenwand- und Dachbegrünung. Ein weiteres, bereits realisiertes Projekt der Firma ist auch der Green City Tower – Black F Tower im zentral gelegenen Güterbahnhofareal Freiburg. Der Black F Tower für Wohnen auf Zeit – Serviced Appartments – wurde erst kürzlich eröffnet.

Laut Firmeneigener Pressemitteilung wird er beworben mit:

„NATUR ERLEBEN MITTEN IN DER STADT. Der neue Black F Tower verbindet Wohnen auf Zeit mit einem nachhaltigen und bewussten Reisestil. Mit einer Höhe von 52 Metern sticht der Tower nicht nur durch seine Größe hervor, sondern auch durch seine begrünte Fassade. Über 50.000 immer-grüne Pflanzen wie Lavendel, Rosmarin, Waldfarn und Salbei leisten einen positiven Beitrag zum Klima in den Innenräumen sowie zum gesamten Freiburger Stadtklima. Auch auf der Dachterrasse des Green City Towers ist eine extensive Dachbegrünung zu finden, deren Entwicklung über drei Jahre gedauert hat. Vier Bienenvölker auf der Terrasse im 16. Stock fördern die Pflanzen- und Insektenvielfalt rund um den Güterbahnhof und produzieren den eigenen Black F Honig.“

Aber zurück zum Innovationsfonds: Ein weiteres Vorzeigeprojekt unter den geförderten Maßnahmen ist der „Klimax-Parcours“ der schon jetzt als Beispiel zur Nachahmung für andere Kommunen dient: Im Gewerbepark Breisgau wird der von der Innovation-Academy geplante Parcours Klimaanpassungsmaßnahmen exemplarisch präsentieren.

Die Innovation Academy veranstaltet viele interessante Führungen zu Umweltthemen in der Stadtgestaltung von Freiburg.

Ein weiteres sehr interessantes Förderprojekt ist der Handel mit Klimazertifikaten für den Humusaufbau in landwirschaftlich genutzten Flächen.

Nachhaltige und regenerative Landwirtschaft, die sowohl boden- als auch klimaschonend betrieben wird, ist für viele Landwirte zu kostenintensiv und kann durch den reinen Erlös aus den Produkten nur schwer kostendeckend betrieben werden. Genau hier gibt es jedoch einen Ansatzpunkt, der viel Potential bietet, stellen doch die Böden weltweit betrachtet das größte Kohlenstoff‐Reservoir auf der Welt dar und sind damit eine hervorragende CO2-Senke, und gesunde Böden sind ein wichtiger Wasserspeicher. Dieses Gut zu bewahren und zu nutzen, soll in Verbindung mit der Etablierung eines Zertifikathandels für Humusaufbau ein wirksamer Beitrag gegen den Klimawandel umgesetzt werden. Dabei können Firmen und Bürger mit dem Erwerb von CO2-Zertifikaten die Landwirte beim Humusaufbau motivieren und unterstützen und damit gemeinsam Klimaschutz vorantreiben. Dafür soll für den Humusaufbau ein regional angepasster Maßnahmenkatalog entwickelt und ein freiwilliger regionaler CO2 Zertifikathandel etabliert werden. Mehr über die Speicherung von CO2 im Boden erfahren Sie auf der Webseite von CO2-Land.

Der Innovationsfonds ist generell nicht gleichzeitig Partner der Projekte, die badenova kann aber Projektpartnerschaften eingehen.

Das Modell Innovationsfonds ist einmalig – er bezieht sich auf regionale Unterstützung und die Förderung kann daher auch nur in der Region erfolgen. Die Stadt Stuttgart hat kürzlich ein ähnliches Konstrukt ins Leben gerufen.

Frage an Herrn Artmann: Gibt es denn jedes Jahr genug neue Ideen, die eingereicht werden?

Ja, wir bekommen jedes Jahr Anträge von neuen Akteuren und wir sind immer wieder überrascht, wie vielfältig Klima und Wasserschutz gedacht werden kann“

Über eine „Innovationswerkstatt“ wurde vor Eintritt der Pandemie ein Netzwerk zwischen den Projekten geschaffen, um in den Erfahrungsaustausch mit anderen Antragssteller zu treten.

Ziel der Veranstaltungsreihe war es, Ideen Raum zu geben, darüber zu diskutieren, weiterzudenken, zu vernetzen und wachsen zu lassen und in gemeinsamen Workshops aktuelle und zukunftweisende Fragestellungen in der Region zu erörtern owie deren Fördermöglichkeiten zu diskutieren.

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Freiburg CVB shares content about water-related research, organizations, initiatives in their Green City with the meetings’ industry. The goal is to bring water and SDG 6 related action into the awareness of business events’ planners, as an innovative approach for meeting organizers to think in systems and to learn how to connect important sustainable development goals (like SDG for water) with the planning of meetings and events.

The global meetings industry has a strong voice and can use it to close gaps between awareness and action, impact and  purpose can be achieved through events. To directly intervene in the development of an SDG like No 6 through behaviour change, new on-site programs, governance, legacy, and demonstration of change across all sectors, is a practical step into sustainability for any conference. Use “Water” as your anchor to demonstrate engagement.

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Johanna Fischer, ecomice /FrauBlau SDG 6 practical measures for climate adaptation in the city of Freiburg