Der Famtrip auf die Faröer Inseln ist nun schon eine Weile her – Anfang Juni reiste ich gemeinsam mit neun Eventplanern aus Deutschland auf die Inseln – und verbrachte dort vier unvergessliche Tage (2.-5. Juni). Wer meine Artikel darüber noch nicht gelesen hat, der sollte das unbedingt tun, um zumindest einen kleinen Eindruck von dem wunderschönen Land zu bekommen.
Am letzten Abend unseres Famtrips stand etwas ganz Besonderes auf dem Programm: Ein Abendessen bei Einheimischen, genauer gesagt bei den beiden Farmern Anna und Óli. Scheinbar etwas ganz Normales in dem 49.000 Einwohner großen Land, „unstress with locals“ wie es auf den Inseln heißt. Was wir dort erlebten, war definitiv eines der Highlights unseres Aufenthaltes und es wird uns allen in Erinnerung bleiben.
Mit dem Bus fuhren wir zum Haus des Ehepaares; wir waren noch kaum ausgestiegen, da lief uns der Hausherr Óli mit schnellen Schritten entgegen, in der Hand eine Flasche Schnapps und ein kleines Glas. Wir alle schauten – verständlicherweise – etwas verduzt. Er hieß uns herzlich willkommen und erklärte, dass es bei ihm im Haus gang und gäbe ist, dass jeder Gast ein Glas Schnaps trinken “muss”, und zwar alle aus demselben Glas, einer nach dem anderen. Natürlich wollten wir die Tradition nicht brechen, es wäre ja auch unhöflich gewesen 🙂
Am Eingang des Hauses stand dann auch seine Frau Anna, die uns genauso herzlich empfing. Beide erklärten uns, dass Gäste die Schuhe ausziehen sollen – so wie das eben auch zu Hause ist. Auch wenn dies im ersten Moment etwas seltsam war – die Beiden waren doch völlige Fremde für uns – so war es im gleichen Moment doch schon wieder recht normal. Man fühlte sich wie zu Hause – und genau das war auch das Ziel.
„Wir hoffen ihr genießt den Abend“, betonten Óli und Anna. (Wie viele andere Faröer sprachen auch sie Deutsch.) Óli erzählte, dass die Produkte, die sie uns im Laufe des Abends servieren wollten, von ihrer eigenen Farm stammen – und „bei uns gibt es das, was auf den Tisch kommt”. Zunächst gingen wir auf die kleine Terrasse, wo schon der Grill brutzelte – es gab gegrilltes Lammfleisch im Brötchen und eine Rhabarber-Bowle. Wirklich sehr lecker!! Wir hatten Zeit uns zu unterhalten, die Sonne schien (es war keine Wolke am Himmel), der Blick auf das Meer war wunderschön, es herrschte eine total entspannte Atmosphäre. Später ging es wieder nach drinnen – auch vom Esszimmer aus hatte man eine super Aussicht auf das Meer, denn die gesamte Front war verglast. Log ging es mit den verschiedenen Gängen, es gab eine Suppe, Fisch, Lamm, Rhabarber-Desert u.v.m.
Was dann passierte, wird von uns keiner so schnell vergessen: Es klingelte an der Haustür und zwölf (soweit ich mich erinnern kann) Frauen und Männer, unterschiedlichen Alters kamen leise hereinspaziert. Alle aus der Nachbarschaft, wie uns Óli stolz erklärte. Sie grüßten uns schüchtern, stellten sich im Wohnzimmer auf, mit Liederblättern in der Hand und begannen für uns zu singen, typisch faröische Lieder. Es war schlichtweg ergreifend und so mancher von uns musste eine Träne unterdrücken. Unbeschreiblich diese zehn Minuten. Ein Chor extra für uns – damit hatte wirklich niemand gerechnet. Genauso leise, wie sie hereingekommen waren, verließen sie auch wieder das Haus. Zurück blieb eine einzigartige, friedliche Stimmung … An dieser Stelle noch einmal ein Dankeschön an Anna, Óli und die Nachbarn.
Der Rest des Abends war perfekt, das Essen war toll, der Wein schmeckte und wir konnten mehr oder weniger das tun, worauf wir Lust hatten. Einige gingen auf die Terrasse, die anderen blieben im Esszimmer sitzen, wir führten interessante Gespräche, es war alles völlig ungezwungen, wie zu Hause mit Familie und Freunden eben.
Am Ende des Abends zogen wir alle ein Resümee: Es war ein wunder-, wunder-, wunderschöner Famtrip, für den wir uns alle herzlich bei Annleyg Lamhauge und dem gesamten Team von Visit Faroe Islands bedanken möchten!!
Ulrike Kiesel
Alle Artikel über den Famtrip:
– Famtrip auf die Faröer Inseln: wir waren alle gespannt, was uns dort erwartet: bit.ly/215lMQv
– “You can leave the Faroe Islands but you can never forget them”. Es ist wirklich wahr…: bit.ly/1U3AFi7 – Famtrip Faröer Inseln: im Speedboot mit 70 km/h über den Atlantischen Ozean: bit.ly/28Kn7HH
– Thora Augustinussen: “Our goal is to keep up with the ongoing work to market the Faroe Islands as a MICE destination”: bit.ly/1Q3wF50
– Jasmin Kayadelen: “Die Faröer Inseln – das ist ein wirkliches Abenteuer!”: bit.ly/28L2CiX
– Nancy Justinussen, Atlantic Airways: “We give 150 % each time”: bit.ly/290Zdtp