Große Städte rund um den Globus stehen im Wettbewerb zueinander – es geht um Experten vor Ort („Knowledge Hubs“), um die Gewinnung von Investoren, talentierten Nachwuchskräften und Studenten, um die besten Konzepte für Verbesserung der Lebensumstände der Bewohner und vieles mehr. Tatsächlich ist es aber eine eher kleine Stadt und eine Region in Italien, die hier einen mustergültigen Ansatz gefunden haben, wie die Lebensqualität und die Gesundheit von Anwohnern und Besuchern durchdacht und von vielen Beteiligten mitgetragen, verbessert werden kann.
Ich habe dieses tolle Konzept bei meinem kürzlich stattgefundenen Besuch in Rimini gefunden. Anlass war, selbst zu sehen und zu verstehen, wie sich die Stadt Rimini (die meisten denken ja immer noch an Massentourismus, wenn sie den Namen hören) verändert hat und wie ernsthaft die Bemühungen im Bereich „Wellbeing und gesunde Veranstaltungen“ tatsächlich sind. Also, ich bin überzeugt! Und möchte den Ansatz daher näher erklären – zum besseren Verständnis des größeren Zusammenhangs!
Das „Wellness Valley“: Urheber dieser Initiative ist eine Firma namens Technogym in der Nähe von Rimini. Technogym ist ein namhafter Hersteller von Geräten für Fitnessstudios (eher Health Clubs) mit 850 Angestellten auf dem Campus, der sowohl Produktionsstätte als auch Verwaltungsgebäude beherbergt. Das sind aber nicht einfach nur Fitnessgeräte – wir sind ja schließlich in Italien! Schlicht und elegant gestylt, durchdacht und funktionell – was offensichtlich das Credo aller Initiativen im Rahmen des Projekts ist, italienisch halt 🙂
Das Palacongressi Konferenzzentrum in Rimini ist eines der 80 laufenden Projekte („Laboratorien“) in der Region Emilia Romagna, welche unter dem Namen „Wellness Valley“ zusammengefasst sind und ist ein super Beispiel, wie italienisches Design – auch noch in den kleinsten Details – gepaart mit deutscher Gründlichkeit (die Architekten sind aus D) und einem einmaligen „Healthy Meetings“- und Wellbeing-Ansatz ein herausragendes Kongressprodukt kreiert haben.
Sagt Luigi Angelini, zuständig für Kommunikation und PR bei der „Wellness Foundation“, während wir auf den berühmten Sitzbällen im Technogym Campus Gebäude sitzen und unseren Rücken schonen: „Unser gesamter Ansatz basiert auf 3 Säulen: Bewegung, Ernährung und Einstellung; Technogym hat eine starke Mission – wir wollen das Leben besser und gesünder gestalten. Unsere Forschungsabteilung besteht aus 60 Kollegen/innen, die dabei helfen, sinnvolle Projekte zu entwickeln. Das bezieht sich auch auf die Verbesserung der Geräte, um chronischen Krankheiten wie orthopädischen Beschwerden oder Herzkrankheiten gezielt entgegen zu wirken.“
Die „Wellness Foundation“ ist eine non-profit Stiftung, die der Inhaber von Technogym, Nerio Alessandri, 2003 gegründet hat und die die Keimzelle des „Wellness Valley“ Konzepts darstellt – welches übrigens eine der neuen Marken in der Tourismuswerbung der Emilia Romagna ist. Das Wellness Valley ist der bisher einzige „Healthy Lifestyle“ Distrikt weltweit, mit zahlreichen Veranstaltungen rund um das Thema.
Viele dieser Ansätze finden sich im Palacongressi di Rimini, welches das Wellbeing der Delegierten bei Veranstaltungen und Kongressen in dem neuen Kongresszentrum in den Mittelpunkt der „soft skills“ stellt – hier nur einige Beispiele: Alle Transfers zwischen den Hotels in Rimini und dem Kongresszentrum können leicht mit Fahrrädern durchgeführt werden (ein Genuss! Ich habe es selbst ausprobiert – werde demnächst noch darüber berichten), es gibt tolle und ausgeklügelte Essensvorschläge und ein Spendenkonzept für übriggebliebenes Essen an eine Tafel in der Nähe. Der Chefkoch ist sehr engagiert für gesundes (und natürlich trotzdem leckeres) Essen, die Catering-Firma beliefert auch Events in der Stadt und Umgebung.
Sie stimmen sicher mit mir überein, dass dies eine super Initiative ist: eine Stiftung, die „Wellness Foundation“ und ein ganzheitlicher Ansatz für mehr Lebensqualität in der Region – das Wellness Valley“ – geben den Gesundheitsprogrammen im Palacongressi Tiefe und einen größeren und ernsthaften Zusammenhang und sind kein kurzfristiger Marketing Gag!
Mehr Geschichten über den Besuch folgen noch!
Johanna Fischer