Der Famtrip auf die Färöer Inseln (10.-12.10.) war eine unvergessliche Zeit für uns alle – daran hat mein letzter Artikel hoffentlich keine Zweifel gelassen. Das Programm am 1. Tag war perfekt: Helikopter-Rundflug, eine Tour durch das Hotel Føroyar, “unstress with locals” – ein Abendessen bei den beiden Farmern Anna und Óli – und noch vieles mehr.
Der zweite Tag hielt auch so einige Überraschungen für uns parat. Zunächst stand der Besuch des Haus des Nordens (“Nordic House”) auf dem Programm. Es handelt sich um ein Kultur- und Kongresszentrum, das nach nordischer Tradition gebaut wurde und mit seiner Architektur und dem typisch färöischen Grasdach wirklich beeindruckend ist. Es verfügt über eine großzügige Lobby, einen speziellen Tanzsaal mit Parkettboden, einen amphitheaterähnlichen Raum und einen großen Saal, der über 400 Menschen Platz bietet. Insgesamt stehen sieben Meetingräume zur Verfügung. Ende August/Anfang September fand dort zum Beispiel ein großer Ärztekongress statt – die 34th Annual Conference of the Nordic Society of Clinical Microbiology and Infectious Diseases (NSCMID). Daneben werden dort regelmäßig Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen abgehalten.
Wir bekamen eine Führung im Nordic House, und zwar von Ingegerd Sjöström, einer Studentin aus Flensburg, die in Schweden Europäische Kulturwissenschaften studiert und zurzeit ein Praktikum auf den Färöer Inseln absolviert. Ich bin mit ihr ins Gespräch gekommen und wollte wissen, warum es eine Deutsche auf die Färöer Inseln verschlagen hat…
Der nächste Programmpunkt: eine Instagram-Tour durch Tórshavn. Tórshavn ist die Hauptstadt der Färöer Inseln und mit rund 12.000 Einwohnern “the world’s smallest big city” – wie es in einem der Videos von Visit Faroe Islands heißt. Da es leider stark regnete (zum Glück hatten wir die passende Kleidung dabei), sind wir die großen Strecken mit dem Bus gefahren.
Das Wetter ist wohl einzigartig auf den Färöer Inseln. Obwohl die Inseln sehr weit im Norden liegen, herrscht ein überraschend mildes Klima, geprägt durch den Golfstrom. Die Temperaturen liegen meist zwischen plus 3 und 13 Grad Celsius. Das Wetter wechselt ständig zwischen Sonne, Regen, Schnee und Sturm – und alle Wetterarten sind faszinierend. (Genau das war bei unserem Aufenthalt der Fall: es stürmte, regnete wie aus Eimern, zwei Minuten später klarte der Himmel auf und die Sonne schien. Wieder zwei Minuten später Regen). Aufgrund ihrer Lage (62° nördlicher Breitengrad) wird es auf den Inseln im Sommer kaum dunkel, im Winter kaum hell. All das muss man natürlich beachten, wenn man ein Event, eine Incentive-Reise etc. dort organisiert.
Im Rahmen der Instagram-Tour wurden wir in Gruppen aufgeteilt – und zwar je nachdem welchen färöischen Vögel wir am ehesten verkörpern. Hintergrund ist das “bird concept” von Visit Faroe Islands: Es gibt sechs verschiedene Vogel-Persönlichkeiten – Raven, Oystercatcher, Goldcrest, Puffin, Gannet und Shag – und wir durften uns also einen Vogel aussuchen und wurden dann der jeweiligen Gruppe zugeteilt. Ich war ein Goldcrest…
Jede Gruppe hielt auf der Tour nach Dingen Ausschau, die die jeweilige Vogelpersönlichkeit am Besten wiederspiegelen, fotografierte den Gegenstand und postete das Foto dann auf Instagram. Wer die meisten Bilder und meisten Likes hatte, der gewann. Wir besuchten zum Beispiel die National Art Gallery, einige Shops in der Stadt, Ateliers, Cafés, den Hafen u.v.m. Es gab reichlich Möglichkeiten, passende “Vögel” zu finden. (Auf dem Bild: Karin Fischer, ECOVIS, Team Goldcrest)
Nach einer kleinen Stärkung in einem gemütlichen Café fuhren wir zum Hotel Hafnia, einem 3-Sterne-Hotel mit 74 zum Teil neu renovierten Zimmern und Meetingmöglichkeiten für bis zu 100 Personen. Vom Seminarraum im obersten Stockwerk des Hotels hat man einen atemberaubenden Blick auf Tórshavn. Nach der Hotelführung hatte Annleyg Lamhauge (MICE Marketing Managerin von VFI) eine Videopräsentation vorbereitet, um uns ein bisschen mehr von den Inseln zu erzählen und natürlich über die Möglichkeiten für MICE zu informieren.
Annleyg: “Sometimes it’s difficult to explain that we do really exist”. Die Inseln sind ein “hidden gem”, eine “destination you brag about that you’ve been there”.
Auch wenn es ein bisschen überraschen mag: Die Flugeverbindung auf die Färöer sind gut, die Infrastruktur auf den Inseln super (gut ausgebautes Straßenverkehrsnetz, mehrere Tunnel und die einzige Brücke über den Nordatlantik).
Es gibt ein 4-Sterne-Hotel (Hotel Foroyar), drei 3-Sterne-Hotels (u.a. Hotel Hafnia) und ein 2-Sterne-Hotel: insgesamt 275 Zimmer! Infolge von mehreren Hotelprojekten sollen in den nächsten Jahren bis zu 500 Zimmern entstehen. Um mehr über die Inseln zu erfahren, sollten Sie sich einige der professionellen Videos anschauen: alle Videos auf dem YouTube-Channel von Visit Faroe Islands und visitfaroeislands.com
Interessant ist die Marketingstrategie, die Visit Faroe Islands seit vier Jahren verfolgt. Annleyg berichtete, dass vor fünf Jahren Gäste befragt wurden, wie sie die Destination beschreiben würden: Die meisten Wörter, die sie benutzten, begannen mit einem positiven “un-“: unspoiled, unexplored, unbelievable, unknown, unpolluted, unstressful, unforgettable, unveiled, unplugged, uncontrolled, untold. (Ich muss sagen, jedes einzelne Wort trifft vollkommen zu…). Und genau diese Begriffe findet man seit dem im Rahmen aller Marketingmaßnahmen – sowohl im Leisure- als auch MICE-Bereich. “The Faroe Islands were no longer to be one out of many destinations… It was now the UN-DESTINATION.” Hier das Video zur Marketingkampagne.
Auch Eyðun Berg von North Atlantic Xperience (NAX), eine färöische DMC, die sich auf Incentive-Angebote spezialisiert hat, war vor Ort und stellte sein Programm vor. Mehr dazu aber in meinem nächsten Artikel 🙂
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